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Autolib‘: zahlen Sie noch oder fahren Sie schon?

Wissen Sie, wie hoch das durchschnittliche Budget eines französischen Haushalts für ein Privatauto liegt? Circa 5.700 EUR im Jahr werden für Kfz-Versicherung, Benzin, Wartung und vor allem Parkplatz in Paris ausgegeben. Das Vélib‘ wurde 2007 erfolgreich eingeführt und gehört seitdem voll und ganz zu Paris dazu. Autolib’ funktioniert ähnlich und die sogenannten Bluecars gibt es seit 2011 in der Île-de-France  – neulich auch in Lyon und Bordeaux – auszuleihen.  Autolib‘ ist somit der erste SB-Verleih von Elektroautos, die mit 100% erneubarer Energie getrieben werden. Das ausgeliehene Auto muss nicht an derselben Station zurückgegeben werden.

Dieses Service kann für die Überraschungen des Alltags ganz schön praktisch sein: keine Lust, die Einkäufe durch die Metro zu schleppen oder brauchen Sie einfach geschwind ein zweites Auto? Eine ständig aktualisierte Übersichtskarte auf der Webseite oder in der App zeigt, wo und wie viele Fahrzeuge gerade zur Verfügung stehen. Da lohnt sich meistens ein Abo. Für die Anderen, die unregelmäßig eins brauchen, geht es auch ohne, nämlich für die zahlreichen Touristen.

Alle Verleihstandorte, sowie alle Fahrzeuge, verfügen über einen Kundencenter-Anrufknopf, um jeder Zeit 7 Tage die Woche und rund um die Uhr, mit einem Autolib‘-Mitarbeiter verbunden zu werden. Bei einem Jahresabo liegt der monatliche Beitrag bei 10 EUR. Hinzu kommen 4,66 EUR für die ersten 20 Minuten (Mindestabrechnungsbetrag). Danach sind es 23 Ct/Min. Oder man entscheidet sich nicht für einen Abo, dann kosten die ersten 20 Minuten 6,33 EUR, dann noch 0,32 Ct pro Folgeminute. Es ist auch möglich, sich gegenseitig weiterzuempfehlen, um von einem Gratis-Monatsabo zu profitieren. Außerdem ermöglicht eine Tabelle, vorab die Kosten einzuschätzen, je nach Nutzungsdauer und Kilometeranzahl.

Nichtsdestotrotz gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Zuerst die gute: die Anzahl der Abonnenten steigt kontinuierlich. Und nun die schlechte: die Anzahl der Inanspruchnahmen sinkt. Und zwar, je mehr Nutzer es in der Nähe einer Station gibt, desto weniger Autos zur Verfügung stehen, wenn man eben eins braucht… Nachdem die Nutzer ein paar Mal zu Fuß heimlaufen mussten, verlieren sie diesen «Autolib’-Automatismus». Somit hat sich die Anzahl ihrer Fahrstrecken innerhalb von 2 Jahren um die Hälfte reduziert. Am heutigen Tag ist es schwierig zu sagen, ob dieses von der Vincent-Bolloré-Gruppe entwickelte Service sich eines Tages rentieren wird.

Schauen Sie mal, ob eine Station bei Ihnen in der Nähe ist. Möglich ist es, gratis zu testen, und zwar direkt beim Kundencenter 5, rue Édouard VII im 9. Arrondissement – donnerstags zwischen 16:30 Uhr und 19:00 Uhr.

So atmet meine Stadt besser!

About Béa Martin-Gehrig

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